April, April…
Eine auf den Tag genau 30 Jahre alte Urkunde sorgt gelegentlich auch heute noch für Rätselraten und Erheiterung. Sie wurde mir anläßlich meiner Teilnahme an der Schwimm-Vereinsmeisterschaft des MTV Schwarmstedt am 1. April 1984 überreicht.
Doch was ist an der Urkunde so ungewöhnlich? Nun, auch für einen fast 11-jährigen Jungen ist eine Zeit von 1:09,9 Minuten normalerweise nicht ausreichend, um über 50 Meter Brustschwimmen den ersten Platz zu erringen. Im Gegenteil, dieses Tempo bot mir damals üblicherweise die Garantie für den letzten Platz sowie mitleidige Blicke und spöttische Kommentare…
Der Wettbewerb
Grund für meine Teilnahme an den Vereinsmeisterschaften waren also nicht meine Schwimmkünste, sondern die Überredungskünste meines Vaters. Als Mitglied des Vereinsvorstands war er wohl um die Teilnehmerzahl besorgt – und wohl auch um die Fitness seines damals etwas moppelig geratenen Sohnes. Wenn ich mich richtig erinnere, spielte auch die Aussicht auf ein großes Eis eine Rolle für meine Motivation.
Als schließlich das Startsignal kam, nahm zunächst alles seinen gewohnten Lauf. Ich kämpfte tapfer gegen das Ertrinken und war wie gewohnt Letzter. Die große Überraschung gab es dann jedoch bei der Siegerehrung: Man überreichte mir eine Urkunde für das Erringen des 1. Platzes! Ich hielt das Ganze natürlich für einen Aprilscherz, womöglich inszeniert durch meinen Vater…
Des Rätsels Lösung
Doch alles hatte seine Richtigkeit, es wollte mir niemand einen Streich spielen. Des Rätsels Lösung: Es handelte sich um eine „Vereins-Jahrgangsmeisterschaft“. Meine Mitschwimmer, gegen die ich angetreten war, waren allesamt im Jahrgang über mir oder unter mir geboren. Ich war schlicht der einzige Teilnehmer meines Geburtsjahrgangs. Und so kann ich heute stolz das 30-jährige Jubiläum meiner Vereinsmeisterschaft feiern…
Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. April!
Ein Beitrag von
Bernd Sauer
Inhaber der
VerständigungsWerkstatt